Glukose- & Galaktoseintoleranz

Glukose- & Galaktoseintoleranz

Ursachen

Glukose und Galaktose sind zwei weitverbreitete Zuckerarten, die in sehr vielen Lebensmitteln vorkommen, entweder alleine, oder auch in Kombination mit anderen Zuckerarten (z. B. besteht Saccharose – Haushaltszucker – aus Glukose und Fructose, Laktose – Milchzucker – aus Glukose und Galaktose, Maltose aus Glukosemolekülen).

Die Ursache der Malabsorption und somit Intoleranz gegenüber Glukose und Galaktose besteht in einer genetischen Anomalie auf Chromosom 22, die das Zuckertransportprotein (SGLT1) steuert. Bei Zuckerzufuhr führt dies zu einer verminderten Zuckerabsorption durch die Dünndarmwand (Schleimhaut).

Das Scheitern der Zuckerverdauung führt zu massiver Anziehung von Wasser in den Darm und einer reversiblen Änderung der Darmfunktion.

Vorkommen und Verlauf

Die Glukose-Galaktose-Malabsorption kommt selten vor; weltweit sind nur ein einige hundert Fälle bekannt, mit einem erhöhten Risiko in Fällen von Verwandtenheirat. Bis zu 10% der Bevölkerung könnten eine verminderte Glukoseabsorption haben, ohne dass es dabei zu gesundheitlichen Problemen kommt. Hierbei kann es sich um eine mildere Variante der Glukose-Galaktose-Malabsorption handeln. Beide Eltern des betroffenen Patienten tragen den genetischen Defekt in sich, ohne jedoch Symptome zu zeigen (autosomal rezessive Vererbung).

Die Galakto-Oligosaccharid Malabsorption und Intoleranz ist ein separates Krankheitsbild und Teil der sogenannten FODMAP-Intoleranz und tritt sehr häufig in Verbindung mit den funktionellen Darmerkrankungen wie Reizdarm auf.

Symptome

Eine Glukose-Galaktose Malabsorption wird in der Regel bereits in den ersten Lebenswochen eines Babys offensichtlich.

Typische Symptome sind schwere Durchfälle, die zu einer lebensbedrohlichen Dehydrierung führen können, Destabilisierung des Säuregehalts in Blut und Gewebe (Azidose), Magenkrämpfe, Blähungen, Erbrechen, sowie Gewichtsverlust wenn gestillt oder übliche Säuglingsnahrung gefüttert wird. Fruktose basierte Babynahrung ohne Glukose oder Galaktose wird jedoch vertragen. Mit dem älter werden vertragen die betroffenen Kinder Glukose und Galaktose häufig besser. Eine Glukosurie (Glukose im Urin) kann beobachtet werden. Da diese genetische Erkrankung auch die Nieren betreffen kann, kommt es häufiger zu Nierensteinen oder übermäßige Kalziumablagerungen in den Nieren.

Tests und Diagnose

Die genauste Testmethode ist eine genetische Analyse, aber auch Atemtests können durchgeführt werden.

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Behandlung

Verzichten Sie gänzlich auf Glukose und Galaktose, sowie auf Zucker, die Glukose und/oder Galaktose enthalten (z. B. Laktose und Saccharose). Dies bedeutet den Verzicht auf Haushaltszucker und Milchzucker in jeglicher Form, also auch Rohrzucker, Zuckerrübe, Sorghum, Puderzucker, Kandiszucker, brauner Zucker (hergestellt aus weißen Zucker und Melasse), Zuckerwatte, Ahornsirup, Rohrohrzucker oder Vollrohrzucker, Melasse, Lebkuchen, Pumpernickel, ‚baked beans‘ sowie Milchprodukte. Diese komplizierte Diät erfordert die Begleitung eines Ernährungsberaters.

Glukosegehalt in Lebensmitteln Galaktosegehalt in Lebensmitteln