Gastroösophageale Refluxkrankheit

GÖR (GERD/GORD)

Gastroösophageale Refluxkrankheit

Definition

Eine detaillierte Abhandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) ist auf dieser Website, die sich mit Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel beschäftigt, nicht möglich. Da Reflux jedoch bei vielen Menschen durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst wird, findet der Zusammenhang zwischen der Refluxkrankheit und Nahrungsmitteln hier dennoch Erwähnung.

Ursachen

Die gastroösophageale Refluxkrankheit wird definiert als ein Zustand der sich einstellt, wenn der Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt (Reflux) und dort Symptome und/oder Komplikationen verursacht.

Reflux kann, muss aber nicht bewusst wahrgenommen werden.

Ein erhöhter Reflux kann mechanische Ursachen haben, z. B. wenn der Schließmuskel, der die Speiseröhre vom Magen trennt, nicht richtig schließt (z. B. bei einem Zwerchfellbruch / Hiatushernie), bei erhöhtem Druck auf den Bauch, (z. B. durch Übergewicht oder während einer Schwangerschaft) oder bei Fehlfunktion der nervlichen Kontrolle der Speiseröhre (z.B. transiente Relaxationen des unteren Ősophagussphinkters).. Bestimmte Nahrungsmittel haben erwiesenermaßen einen Einfluss auf die Produktion der Magensäfte und -säure,die Magenentleerung, die Sensibilität von Speiseröhre und Magen, die Kontrolle der Öffnung des unteren Endes der Speiseröhre und die Immunreaktion von Mund und Speiseröhre (allergische Reaktionen).

Vorkommen

Rund 15% aller Erwachsenen leiden mindestens einmal die Woche an Refluxsymptomen und 7% mindestens einmal am Tag. Die Refluxkrankheit ist neben der funktionellen Darmerkrankung die häufigste Magen-Darm-Störung.

Symptome

Dazu gehören Sodbrennen, Schmerzen im Oberbauch, der Brust oder hinter dem Brustbein, ein saurer oder bitterer Geschmack im Mund sowie Schluckbeschwerden.

Es kann zu einer Schädigung der Speiseröhre wie Entzündung, Verengung (durch Vernarbung), Krebs, sowie anderer Organe wie den Zähnen, Nebenhöhlen, Lungen oder des Halses mit entsprechenden Beschwerden kommen. Diese sind u.A. chronischer Husten oder Sinusitis, Halsschmerzen, Heiserkeit, Stimmveränderungen und hypersensible Zähne.

Tests und Diagnose

Wichtig ist die detaillierte Anamnese. Bei jüngeren Patienten kann zunächst die Gabe von säurehemmenden Medikamenten zusammen mit einer Umstellung der Lebensgewohnheiten (Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel, Gewichtsreduktion, Erhöhung des Kopfendes am Bett) ausprobiert werden. Bei älteren Patienten sowie Patienten, bei denen die genannten Maßnahmen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, sollte eine Magenspiegelung (Endoskopie) durchgeführt werden. Biopsien können während der Spiegelung entnommen werden, um Schleimhautveränderungen (z.B. Barrett’s Mukosa) und eine Eosinophile Ösophagitis auszuschließen.

Bei diagnostischer Unklarheit ist das direkte Messen der zurückfließenden Säure (pH-Metrie oder pH-Impedanzmessung) anzuraten.

Behandlung

Nahrungsmittel, die am häufigsten eine Refluxkrankheit auslösen sind u.A. Koffein bzw. Kaffee, schwarzer oder Pfefferminztee, Zitrusfrüchte, Schokolade, gewürzte oder fetthaltige Speisen, Minzeprodukte, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol. Andere Lifestyle Veränderungen sind:

  • Gewichtsverlust, wenn übergewichtig
  • Vermeiden von engen Kleidern
  • Reduktion von Kaffee, Nikotin und Alkohol (besonders Rot- und Weißwein)
  • Kleinere Mahlzeiten essen. Lieber die Zahl als die Größe der Mahlzeiten erhöhen.
  • Große Mahlzeiten vor dem Hinlegen vermeiden.
  • Einige Medikamente können Reflux verschlimmern. Lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt dsbzgl beraten.

Obwohl es Studien über den negativen Einfluss vieler dieser Lebensmittel gibt, fehlen nach wie vor hoch-qualitative Studien die den positiven Effekt auf die Symptome oder Komplikationen der Refluxkrankheit bei einem teilweisen oder vollständigen Verzicht belegen. Insofern steht das Urteil noch aus. Dennoch empfiehlt sich bei Reflux auf oben aufgeführte Produkte sowie auf Tabak und späte Abendessen probehalber zu verzichten und zur weiteren, eventuell medikamentösen Behandlung einen Arzt aufzusuchen.

Abnehmen sowie das Schlafen auf der linken Körperseite sind effektiv zur Verminderung von Symptomen.