FODMAP Intoleranz
Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharid und Polyol Intoleranzen
Causes
Der Verzehr von bestimmten kurzkettigen Kohlenhydraten, wie Laktose, Fructose, Fructo-Oligosaccharide, Galacto-Oligosaccharide und Sorbitol führt bei manchen Individuen zu ähnlichen Symptomen wie die der funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen, einschließlich des Reizdarmsyndroms. Es ist nicht klar, ob die funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen teilweise durch solche Unverträglichkeitsreaktion verursacht werden, oder ob diese eigenständige Reaktionen sind. Einige der Intoleranz Symptome werden durch Blähung (Dehnung) des Darmes durch Gas und Flüssigkeit verursacht, andere vermutlich durch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Lebensmittelbestandteilen. Die Veränderung der Darmflora (Mikrobiom) oder die Fermentierung von unvollständig verdauter Nahrung durch das Mikrobiom spielen wahrscheinlich eine wichtige Rolle.
In der FODMAP Intoleranz Hypothese werden alle Arten von fermentierbaren, kurzkettigen Kohlenhydraten in der Ernährung reduziert, da dieser kombinierte Ansatz angeblich zu einer besseren Linderung der Symptome führt, als bei einer Reduktion von einzelnen Kohlenhydraten.
In der Praxis wird aber auch bei einer FODMAP Diät eine individuelle Anpassung der vergärbaren Kohlenhydrate, welche die meisten Symptome verursachen, befürwortet. Dies ist ratsam, da eine langfristige Einhaltung einer strengen FODMAP Diät zu Mangelerscheinungen führen kann und sich möglicherweise negativ auf das intestinale Mikrobiom auswirkt.
Vorkommen und Verlauf
In der größten bis heute vorliegenden Studie, welche die Häufigkeit von FODMAP Intoleranz erforscht (PDF Download), wird gezeigt, dass
33% der Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Störungen eine FODMAP Intoleranz aufweisen, ohne Unterschiede in der Prävalenz zwischen den verschiedenen Arten von Syndromen, wie Reizdarm (RDS, IBS) und funktionelle Dyspepsie.
Es wurde jedoch auch gezeigt, dass 60% aller Patienten eine Fructoseintoleranz und 51% eine Laktoseintoleranz hatten, was darauf hinweist, dass eine allgemeine Verringerung der FODMAPs in einer beträchtlichen Anzahl von Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Störungen oder IBS nicht notwendig ist. Es werden keine Langzeitbeobachtungen von FODMAP Intoleranzen beschrieben, aber die Laktose- und Fructoseintoleranzen scheinen chronisch zu sein, die langfristige Ernährungsanpassungen erfordern.
Symptome
Die typischen Symptome sind Blähungen, Bauchkrämpfe und –schmerzen, Durchfall oder/und Verstopfung, vermehrte Darmgeräusche und Gasproduktion, Reflux (z. B. saurer Geschmack im Mund, Sodbrennen), sowie Übelkeit.
Diese Symptome ähneln denen der funktionellen Darmerkrankungen oder des Reizdarmsyndroms (RDS, IBS).
Tests und Diagnose
Es gibt keinen spezifischen Teste für die FODMAP Intoleranzen, aber einzelne kurzkettige Kohlenhydrat Intoleranzen, wie Laktose, Fructose, Fruktan- und Sorbit-Unverträglichkeiten, können durch Atemtests nachgewiesen werden.
Für weitere Informationen über diese Intoleranz Tests:
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Behandlung
Die offizielle FODMAP Diät verlangt eine strenge Reduktion der vergärbaren kurzkettigen Kohlenhydrate für 4-6 Wochen unter Aufsicht eines Ernährungsberaters. Bei keiner, oder nur einer minimalen, Verbesserung sollte die FODMAP Diät abgebrochen werden. Bei gutem Ansprechen wird eine strukturierte Nahrungsmittelwiedereinführungsphase durch individualisierte Mengen der verschiedenen Kohlenhydrate durchgeführt.
Studien zeigen, dass dieser Ansatz die Symptome bei über 80% der Patienten mit funktionellen Darmerkrankungen und mit Atemtest-nachgewiesenen Nahrungsmittelintoleranzen zufriedenstellend lindert.
Eine Besserung tritt innerhalb von 7 Tagen ein, eine langfristige Linderung jedoch wurde nicht über 6 Wochen dokumentiert. Mögliche Mangelerscheinungen von Vitaminen und Mineralien sollten überwacht und deren Supplementierung bei Bedarf verordnet werden.
Weitere Literatur
Wilder-Smith CH et al.
Fructose and lactose intolerance and malabsorption testing: the relationship with symptoms in functional gastrointestinal disorders.
Aliment Pharmacol Ther 2013
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