Eosinophile Ösophagitis

Eosinophile Ösophagitis

Ursachen

Seit den 1990er Jahren wurde vermehrt von Krankheiten verschiedener Segmente des Verdauungstrakts berichtet, die mit der Infiltration eosinophiler Zellen, welche Teil eines allergischen Prozesses sind, einhergehen. Wir erwähnen dieses zunehmende und häufig beobachtete Syndrom, eosinophile Ösophagitis, hier, da viele der betroffenen Patienten unter begleitenden Allergien leiden und die Symptome durch die Nahrungsaufnahme verursacht werden.

Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronische Krankheit, die mit der Anwesenheit von vielen eosinophilen Immunzellen in der Speiseröhre verbunden ist.

Diese Zellen bestehen auch nach einer Behandlung mit säurehemmenden Medikamenten. Die Ursache der eosinophilen Ösophagitis ist nicht bekannt, aber es sind wahrscheinlich genetische, immunologische und Umweltfaktoren maßgeblich mitbeteiligt. Es gibt eine veränderte Immunantwort auf Proteine mit einer abnormalen Aktivierung verschiedener Immunzellen, wie Eosinophile, Mastzellen und Basophile. Diese langfristige Entzündung kann zu Funktionsveränderungen, zu Versteifung und Verengung der Speiseröhre führen.

Ein kausaler Zusammenhang zu bestimmten Allergien ist schwer zu ermitteln, jedoch mehr als 50% der Patienten mit einer eosinophilen gastrointestinalen Erkrankung haben Allergien, z. B. Lebensmittel- oder Atemwegsallergien. Eine erhöhte Anzahl der eosinophilen Zellen, sowie ein erhöhter IgE- Blutwert sind häufig und oft können die Symptome durch den Verzicht auf die Allergie-auslösenden Lebensmittel verbessert werden. Bei Kindern ist die eosinophile Ösophagitis noch häufiger mit Nahrungsmittelallergien verbunden als bei Erwachsenen.

Ein Subtyp der eosinophilen Ösophagitis reagiert gut auf die Behandlung mit Säureblocker (Protonenpumpenblocker), was auf eine gewisse Überlappung mit einer Reflux-Krankheit hinweist.

Vorkommen und Verlauf

Eine eosinophile Ösophagitis kann in jedem Alter auftreten und kommt häufiger bei Männern und bei Kaukasiern vor.

Die Prävalenz ist steigend und wird nun bei 0,5-1 in 1000 Personen geschätzt. Die eosinophile Ösophagitis ist die häufigste Ursache von Steckenbleiben von Speisen in der Speisröhre beim Essen.

Es gibt Evidenz dafür, dass Patienten mit Nahrungsmittelallergien, Rhinitis, Asthma oder Neurodermitis häufiger an einer EoE leiden. Es ist eine langfristige Krankheit, mit möglichen dauerhaften Veränderungen und Fehlfunktionen der Speiseröhre.

Symptome

Bei Erwachsenen gehören Beschwerden oder Schmerzen beim Schlucken und in der Speiseröhre steckenbleibendes Essen zu den wichtigsten Symptomen. Reflux, Schmerzen hinter dem Brustbein und Sodbrennen sind ebenfalls üblich.

Tests und Diagnose

Die Erstdiagnose und die Verlaufskontrollen werden durch die Endoskopie vorgenommen, da Gewebeproben entnommen werden müssen.

Es gibt einige visuelle Hinweise für die Diagnose, aber diese sind viel weniger genau als die Auswertung der Biopsien (Kriterium von mindestens 15 eosinophilen Zellen pro Hauptgesichtsfeld). Während des Verlaufs der Erkrankung werden wiederholt Endoskopien durchgeführt. Blutproben sind nicht genau in der Diagnose der eosinophilen Ösophagitis.

Behandlung

Da viele Patienten (ca. 40%) häufig gut auf Protonenpumpeninhibitoren (Säureblocker) ansprechen, sollten diese immer zuerst angewandt werden. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind der Ausschluss der häufigsten Lebensmittel, die in Verbindung mit Allergien gebracht werden (wie Kuhmilchprotein, Soja, Weizen, Ei, Erdnuss, und Meeresfrüchte) oder eine Aminosäure-basierende Elementar Diät. Doch aufgrund der großen Einschränkungen dieser Diäten, wird eine langfristige Befolgung oft nicht eingehalten.

Bei Erwachsenen oder Kindern mit schlechtem Ansprechen einer Diät, werden Steroide mittels Asthma-Inhalatoren in den Hals gespritzt und geschluckt, mit Erfolgsquoten von über 70%.

Eine speziell hergestellte dickflüssige Steroidlösung scheint auch eine nützliche Behandlungsoption zu sein. Eine Langzeitbehandlung ist oft notwendig, da die Krankheit häufig zurück kommt, wenn die Behandlung abgebrochen wird. In bestimmten Fällen muss die Speiseröhre endoskopisch erweitert werden (Dilatation) um eine Passage der Nahrung zu ermöglichen. Regelmäßige Endoskopien mit Gewebeentnahmen sind im Verlauf dieser Krankheit erforderlich.