Alkoholintoleranz

Reaktionen auf Alkohol sind recht häufig und haben mehrere unterschiedliche Mechanismen und können verschiedene Körperorgane betreffen.

Die häufigste Nebenwirkung von Alkohol ist auf einen Enzymmangel (Alkohol- oder Aldehyd-Dehydrogenase) zurückzuführen, welcher besonders Asiaten betrifft. Bestimmte Medikamente (z. B. einige Antibiotika) die in Kombination mit Alkohol eingenommen werden, können dieselben Symptome auslösen oder verschlimmern.

Alkohol kann auch die Freisetzung von Histamin bewirken, was Symptome von einer Histaminintoleranz auslösen kann.

Alkoholische Getränke enthalten viele unterschiedliche Inhaltsstoffe, die zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen können. Diese beinhalten Gerste, Ei, Trauben, Hopfen, Eiweiße in Meeresfrüchten, Sulfit, Weizen und Hefe, Wespen- und Bienengift, die alle unabhängig vom Alkohol zu schweren Reaktionen führen können. Die Inhaltsstoffe können je nach Getränk sehr unterschiedlich sein.

Sulfite kommen in allen Weinen natürlich vor, aber auch in Trockenfrüchten, Dosen-, Gefrierobst und Säften, Marmeladen und Gelees, Essig, einigen Salaten, Joghurt und weiteren verarbeiteten Milchprodukten, verpackten Nudel- oder Reisgerichten und werden manchmal für die Zubereitung von Krustentieren verwendet. Darüber hinaus werden sie regelmäßig Bier, Sekt und Wein als Konservierungsstoff zugesetzt. Bei empfindlichen Personen wie Asthmatikern können Sulfite Asthma und Keuchen hervorrufen. Die Sulfitkonzentration steigt von Rotwein zu Weißwein und ist in süßen Weinen am höchsten, was an der Menge an Sulfiten liegt die benötigt wird, um das Verderben zu verhindern. Biologische Weine enthalten möglicherweise weniger oder gar keine zusätzlichen Sulfite.

Insgesamt ist es unwahrscheinlich, dass die Sulfite für alle Kopfschmerzen und anderen Symptomen neben den Atemwegsreaktionen verantwortlich sind, die während des Konsums alkoholischer Getränke beobachtet werden können.

Phenolische Flavonoide (Tannin verwandte Komponenten in der Haut der Weintrauben, die für die antioxidantische Wirkung verantwortlich sind), oder einige Aminosäuren in Rotwein können die Ursache von vielen der berichteten Kopfschmerzen sein. Rotwein enthält wesentlich mehr Tannine und Flavonoide als Weißwein. Rotwein enthält mehr Tyramin und Histamin als Weißwein und dies kann Symptome bei Personen mit Intoleranzen gegenüber diesen Bioaminen verursachen.

Übermäßiger Genuss alkoholischer Getränke führt zu Symptomen eines Katers (Alkoholintoxication) und zu Entzugserscheinungen oder sogar zu chronischen Schäden an Körperorganen und sollte vermieden werden.

Etwa 50% der Asiaten haben einen Mangel an Alkohol- oder Aldehyddehydrogenasen. Die Häufigkeit anderer Alkoholreaktionen sind unbekannt, da sie schlecht umschrieben sind.

Die Symptome eines Alkohol- oder Aldehyddehydrogenasen Mangels sind typischerweise Errötung, unregelmäßiger oder erhöhter Herzschlag, Kopfschmerzen, laufende oder verstopfte Nase, Bauchbeschwerden und Blutdruckveränderungen. Eine Histaminfreisetzung kann ähnliche Symptome verursachen und induziert in der Regel auch Hautausschläge und Juckreiz.

Kopfschmerzen werden von den meisten der oben genannten Alkohol Reaktionen verursacht.

Es stehen keine spezifischen Tests für Alkoholreaktionen zur Verfügung, aber genetische Defekte (Polymorphismen) in Alkohol- oder Aldehyddehydrogenasen können gemessen und mit höheren Speiseröhrenkrebsraten bei starken Rauchern und Alkoholkonsumenten in Verbindung gebracht werden.

Als allgemeiner Ratschlag sollte der Konsum von alkoholischen Getränken eingeschränkt werden.